Nach dem überzeugenden Heimsieg gegen den FC Rothrist und dem zweiten Dreier in der Rückrunde reiste der FC Thalwil mit viel Selbstvertrauen zum Auswärtsspiel gegen den Tabellenführer FC Sursee. Die letzten beiden Begegnungen gegen die Luzerner gingen jeweils knapp verloren – das Meisterschaftsspiel mit 1:2, das Cupspiel mit 1:3. Die Motivation zur Revanche war dementsprechend hoch. Trotz einiger verletzungsbedingter Ausfälle stellte das Trainerteam eine kampf- und spielstarke Mannschaft auf den Platz. Eine Tiefe und Ausgeglichenheit im Kader, wie man sie letzte Saison noch vermisst hatte.
Die Partie begann ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für Thalwil. Beide Teams agierten in der Anfangsphase mit vielen langen Bällen – eine Konsequenz des unebenen Rasens. Dann die Schlüsselszene: Ein Zweikampf im Strafraum, plötzlich ertönt der Pfiff – Elfmeter für Sursee. Eine äusserst fragwürdige Entscheidung, die selbst bei den Heimfans für Verwunderung sorgte. Ruben Burkard verwandelte sicher zum 1:0 (9. Minute).
Der Gegentreffer tat der Spielfreude des FC Thalwil keinen Abbruch. In der 10. Minute zwang Daniele den Sursee-Keeper mit einem satten Schuss zur Parade. Eine Minute später setzte Abon einen Freistoss knapp über das Gehäuse. Male kam in der 23. und 29. Minute zu zwei aussichtsreichen Abschlüssen von halblinker Position – der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient gewesen.
Kurz vor der Pause dann der nächste Rückschlag: Ein Fehlpass im Aufbauspiel leitete einen Konter der Gastgeber ein. Male sprintete als Stürmer zurück, eroberte den Ball stark, wurde jedoch im Anschluss zu Boden gestoßen. Der Schiedsrichter liess weiterspielen – erneut eine strittige Szene. Wieder war es Burkard, der den Ball aufnahm und Sergej mit einem Heber zum 2:0 überwand (45.). Direkt im Anschluss pfiff der Unparteiische zur Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel brachte das Trainerteam mit Alber und Gezim frischen Wind ins Spiel. Beide fügten sich nahtlos ein und sorgten für neue Impulse. In der 50. Minute musste Agon verletzt raus, für ihn kam Kristijan „Kiki“. Vier Minuten später zirkelte Edis eine gefährliche Ecke in den Strafraum, die Sursee nur mit Mühe klären konnte.
Thalwil drückte: In der 66. Minute verpasste Male mit einem Flachschuss knapp das Ziel – der Torhüter wäre machtlos gewesen. Zwei Minuten später streifte ein Weitschuss von Gezim den Pfosten. In der 76. Minute setzte Nik einen wuchtigen Kopfball nur hauchdünn über die Latte. Die letzte Grosschance hatte Kiki in der 80. Minute, doch auch sein Abschluss ging knapp vorbei.
In der 86. Minute erhielt Gezim die gelbe Karte für ein hartes Einsteigen im Mittelfeld. Zwei Minuten später folgte nach einem weiteren Foul am Sechzehner die Gelb-Rote Karte – auch hier war die Entscheidung schwer nachvollziehbar. In Unterzahl konnte der FC Thalwil in den Schlussminuten keine Akzente mehr setzen, Sursee verwaltete clever.
Fazit: Die Mannschaft hätte sich mindestens einen Punkt verdient – Chancen waren genügend da. Doch wer sie nicht nutzt, geht am Ende oft leer aus. Bereits am kommenden Samstag bietet sich im Heimspiel gegen den FC Muri die nächste Möglichkeit, Punkte einzufahren.
HOPP FCT!
Christian Müller (Sport Chef)