In einer kühlen, aber angenehmen Abendatmosphäre empfing der FC Thalwil den FC Ibach zum vorletzten Spiel der Saison. Beide Teams hatten den Klassenerhalt in der 2. Liga interregional bereits sicher und konnten befreit aufspielen – und das merkte man von Beginn an: Die Partie war intensiv, temporeich und von einem ordentlichen technischen Niveau geprägt.
Erste Halbzeit: Chancen auf beiden Seiten – Torlos zur Pause
Thalwil übernahm in den Anfangsminuten die Kontrolle und versuchte, das Spiel über die Aussen aufzuziehen. Bereits in der 16. Minute kam Memic nach einem Gewühl im Strafraum zum Abschluss, setzte den Ball jedoch am Tor vorbei. Nur zwei Minuten später verfehlte Aislan per Kopf nur knapp nach einem Freistoss von rechts.
In der 20. Minute sorgte ein ähnlicher Freistoss fast für ein Eigentor der Gäste – der Ibach-Keeper liess den Ball fallen, konnte jedoch im Nachfassen klären. Kurz darauf musste auch Thalwils Torwart Mihajlovic erstmals eingreifen: In der 23. Minute parierte er glänzend einen Schuss aus kurzer Distanz.
Die Gäste wurden in der Folge mutiger und hatten in der 27. Minute eine Grosschance, doch der Angreifer verzog alleinstehend vor dem Tor. Auch Thalwil hatte noch eine gute Möglichkeit kurz vor der Pause, doch Klincov verpasste eine Hereingabe knapp (37.), während Aberia in der 43. Minute in höchster Not auf der Linie klärte. Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es in die Kabinen.
Zweite Halbzeit: Ibach drückt, Thalwil kontert spät
Ibach kam druckvoll aus der Pause und setzte die Thalwiler Hintermannschaft unter Druck. Mehrmals musste sich Mihajlovic auszeichnen – insbesondere in der 53. Minute, als er einen frei durchgebrochenen Stürmer entschärfte und auch den anschliessenden Eckball überstand.
Der 55. Spielminute wurde emotional: Thalwils Kapitän Aislan verliess unter Standing Ovations das Feld – es war sein letztes Spiel als aktiver Fussballer. Mit Tränen in den Augen wurde er von Mitspielern und Fans verabschiedet. Aislan bleibt dem Verein jedoch erhalten und wird künftig im Juniorenbereich tätig sein – eine Legende sagt auf dem Feld Lebewohl.
Trotz Ibachs Übergewicht blieb es lange beim 0:0 – auch dank einer Rettungstat auf der Linie nach einem Abpraller (61.) und einer disziplinierten Defensivleistung. Erst ab der 68. Minute kam Thalwil wieder zu eigenen Abschlüssen, zunächst durch einen geblockten Freistoss, dann durch zwei weitere Standardsituationen (82. und 87.), die jeweils knapp das Ziel verfehlten.
Nachspielzeit: Marjanovic schlägt doppelt zu
In der Nachspielzeit belohnte sich der FC Thalwil schliesslich für seine Geduld – und Joker Nikola Marjanovic wurde zum Matchwinner. In der 90.+2 Minute verwertete er eine Hereingabe von Tolaj eiskalt zum 1:0, nur fünf Minuten später setzte er nach Vorarbeit von Diego Blasi mit einer sehenswerten Körpertäuschung und einem platzierten Linksschuss den Schlusspunkt zum 2:0 (90.+7).
Nach dem Abpfiff gab es nochmals Applaus für Aislan, der von seinen Mitspielern auf Schultern getragen wurde – ein würdiger Abschluss einer starken Karriere.
Thalwil sichert sich mit diesem Sieg weitere Punkte und wird zum Saisonabschluss beim frischgebackenen Meister Zug 94 antreten. Die Rückrunde der FCT war überaus positiv – das junge Team von Trainer Gianni Lavigna hat sich stark entwickelt und bewiesen, dass es zu den Spitzenmannschaften der Liga gehören kann.
Spieler des Spiels:
Nikola Marjanovic – Joker mit Doppelpack
Sergej Mihajlovic – mit Glanzparaden Garant für die Nul
Aufstellung FC Thalwil - Startelf:
1 – Sergej Mihajlovic
27 – Gëzim Balazi
5 – Aislan (C)
4 – Nino Simic
15 – Daniele Cuviello
17 – Arlind Gashi
6 – Edis Memic
21 – Dennis Aberia
19 – Male Tolaj
80 – Agon Morina
77 – Kristijan Klincov
Einwechslungen:
46’ – Klincov ⟶ Siro Sacconi (29)
53’ – Gashi ⟶ Albert Buqaj (22)
56’ – Aislan ⟶ Nico Del Pilato (16)
66’ – Aberia ⟶ Nikola Marjanovic (14)
83’ – Simic ⟶ Diego Blasi (12)
Tore:
90.+2 – 1:0 Marjanovic
90.+7 – 2:0 Marjanovic
Gelbe Karten:
61’ – Simic
90.+5 – Sacconi
Trainer: Gianni Lavigna
Hopp FCT!
Antonio Di Cerbo